Während ich in YouTube Videos rumlaufe, um mehr Wissen, aka Tricks und Tipps für meinen Bass erfahren zu können, stolpere ich auf eine Frage: "are you an intermediate bassist?". Intermediate bedeutet Mittel, intermediär. Oder mit anderen Worten: ein Anfänger, aber mit kleinem/minimalem, jedoch erkennbarem Fortschritt. Ergo der fortgeschrittene Anfänger.
Aha-Erlebnis! Das bin ich: sowohl in der Musik als im Leben, in allen Aspekten. Beruflich/privat, Outdoors/indoors, hierzulande/daheim, in meiner ersten Ehe/in meiner zweiten Ehe, mit Fremden/mit Bekannten, mit mir oder allein, (das ist tief! Ihr könnt es aus dem Protokoll streichen), egal wo, wann, mit wem... , ich war, ich bin und bleibe bis zum Ende ein fortgeschrittener Anfänger.
Lasst mich erklären (...Räuspern..): Die Mentalität sowie die Moral eines Anfängers stützt sich auf die Naivität. Der Praktikant, der PJler, der FSJler, der Azubi sieht durch die rosarote Brille nur was Positives. Er denkt, er lernt andauernd, er machte Schritte, er wird eingearbeitet. Er macht Fehler, er versucht davon zu lernen. Da er meist noch jung ist, hat die Energie und die Zeit und im Endeffekt gelingt es.
Der fortgeschrittene Anfänger andererseits macht keine Fehler, sondern "Variationen" (sic), er kann ohnehin nicht mehr lernen, schön wär's, klappt es leider nicht. Die Kapazität im Gehirn winzig, die Synapsen steif / unflexibel, der Wille ist ebenfalls nicht mehr da. Vieles (oder alles ?) läuft schief, trotzdem sieht er einen Progress, eine leichte Besserung. Seine Technik, seine Art der Kommunikation ist nicht mehr übel, eher distanziert und zynisch. Der Fortgeschrittene Lebensanfänger pfeift "live and let die", schaut die Leichen (manchmal seine eigene im Spiegel) um sich herum und läuft einfach weiter, er ist mehr naiv, kommt trotzdem nicht vom Fleck. Mangels einer effizienten Strategie benutzt "old school" Rezepte: aber um Himmels Willen! Keine toxischen Männlichkeitstricks und keine verdächtigen Manöver. Nur alte Versionen der Coolness, zB er ist der Kanenas, der Niemand, der Nicht-der Reden-wert, gleichzeitig läuft und tut wie der Steve Mc Queen im Film "Papillon" (übrigens im Kino im gleichen Jahr, wo er auf die Welt kam)....Moment!! wie kam es die Erzählung im dritten megalomanischen Person....also (wo Ich...sorry nochmals! wo ich auf die Welt kam!)
Henri "Papillon" Charrière elend, verzweifelt, aber in seinem Kopf frei wie ein Schmetterling, Sklave/verhaftet/lebenslang bestraft, unschuldig in seiner weißen Leinenanzug, ohne Miene, besser gesagt, ironische Miene zum bösen Spiel. Er kennt sich mit dem Leben aus, er kann was, nicht viel, fühlt sich im Gefängnis als ein Anfänger. Nichtsdestotrotz kein naiver Anfänger, sondern ein misstrauischer "Fortgeschrittene" der Misere.
Identifiziert sich leicht, finde ich.
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